Plumstead Library

Bei der 1903 errichteten Bibliothek in Plumstead wurde bemerkt, dass die eigentliche Nutzung der Bibliothek zurückging. Daraufhin wurde vom Council Commission beschlossen, dass die Bibliothek umgestaltet werden soll. Man beschloss die Funktion und Nutzung der Library zu ändern. Bei der Planung musste berücksichtigt werden, dass das Gebäude 2016 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Die Architekten Hawkins Brown aus London wurden mit der Umwandlung beauftragt. Der neue Anbau sollte zum Altbestand passen, sich dennoch optisch abheben. Übernommen wurde das Englische Format und der Gothische Verband. Beim Gothischen Verband ist zu beachten, dass Kopf und Läufer in einer Reihe abwechselnd verarbeitet werden. In horizontaler Sicht werden die Köpfe, immer getrennt durch einen Läufer, als Linie gesetzt. Beim Altbau wurde ein einfach glatt roter Klinker, der mit der Zeit eine eigene Patina durch die Wetter- und Witterungsverhältnisse bekommen hat, verarbeitet. Man wählte für den Neubau den Ringofenklinker STP GR 101. Dieser hat einen hohen Rot-Anteil, der dem Altbau schmeichelt. Der Klinker erhält aber durch seinen geringen Kohlebrandanteil ein paar blau-bunte Schmolzanteile. Durch den Verband war die Verarbeitung von vielen Köpfen notwendig. Da die Köpfe beim Brand im Ringofen meist etwas näher an der Flamme stehen, werden diese meist etwas dunkler als der Läufer. Eigentlich ist der Ringofenklinker STP GR 101 sehr ruhig und weist nur einen sehr geringen Kohlebrandanteil auf, aber durch den hohen Kopfanteil wirkt der Klinker an diesem Gebäude etwas bunter.

Herausragende Fassade

Der Sockel des Gebäudes und der untere Teil der ersten Etage sind in einer außergewöhnlichen Weise hervorgehoben. Durch das kleine Format konnten die Steine im 45° Grad Winkel schräg gemauert werden. Diese kostengünstige, detaillierte und abwechslungsreich strukturierte Fassadenornamentik bietet einen besonderen Blickfang. Ein drei-dimensionaler Effekt entsteht durch die Art der Verarbeitung, der ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten erzeugt.

Aber über diese besondere Fläche hinaus, verwandelt sich die restliche Fläche zu einem Gothischen Verband mit glatter Oberfläche. Mit großer Sorgfalt ist dieser Wechsel von strukturierten und glatten Oberflächen gestaltet worden und führt zu einem außergewöhnlichen Erscheinungsbild.

Neben dieser einzigartigen Ornamentik sind zusätzlich noch einzelne Köpfe im Gothischen Verband deutlicher hervorgezogen.

Der neue gläserne Eingangsbereich verbindet den neuen Anbau mit dem historischen und denkmalgeschützten Altbau. Es entsteht aber nicht direkt der Gedanke, dass hierbei eine Kopie des historischen Gebäudes umgesetzt wurde, sondern eher eine vielversprechende Perspektive für die zukünftige Nutzung und Entwicklung des gesamten Gebäudes.

Insgesamt bekam das Gebäude durch die Umwandlung die Aufgabe eines öffentlichen und einladenden Treffpunkts in Plumstead, der ein Angebot an verschiedenen Freizeit- und Bibliotheksmöglichkeiten bietet.

Foto: Jack Hobhouse