Flachdach

Auf dem langgezogenen Grundstück eröffnet sich das Einfamilienhaus recht unscheinbar. Von der Straßenseite wirkt die solide Form des Neubaus sehr zurückhaltend, weil ein vorgelagerter Quader den Blick aufs Ganze verwehrt. Dem Betrachter wird von der Straßenseite kein Blick ins Innere gewährt. Der Vorbau, der das Haupthaus abschirmt, ist innenliegend von drei Seiten mit einer Art grauen Holzlamellen verkleidet. Außen herum mit einem Vorsprung ist die Umrandung der Holzverkleidung ist mit Klinkern versehen. Farblich passen die Holzlamellen und der Klinker in die gleiche Farbfamilie.

Zwei Wege führen von der Straße zum Gebäude. Der eine Weg führt seitlich entlang des Quaders zu dem rechts überdachten Weg zur Haustür und der zweite gepflasterte Weg führt zu dem Vorplatz vor den Quader und ein Stück weiter geradeaus vor das Gartenhaus. Der Vorplatz vor dem Quader lässt darauf schließen, dass es sich dabei um die Garage handeln muss.

Viel Privatsphäre

Neben dem Quader grenzt der Gartenzaun mit Törchen, der einen kleinen Einblick in den Garten gewährt. Der Gartenzaun ist in einer ähnlichen Lamellenart erstellt, aber passt optisch nicht nur zur Holzverkleidung, sondern auch zum Gartenzaun des Nachbarn. Dementsprechend gehen optisch beide Nachbarn ineinander über. Auch der Nachbar hat eine ähnliche Klinkerfarbe wie das Flachdachgebäude gewählt. Etwas abweichend zu dem restlichen Farbkonzept ist das Gartenhaus erstellt. Dieses besitzt eine Holzverkleidung mit einer eher bräunlichen Farbe. Mit einer Überdachung im Gartenbereich wird eine Außenküche mit Grillplatz geschaffen.

Das zweigeschossige Haupthaus eröffnet sich erst nach dem Quader. Nach vorne wirkt es sehr unscheinbar und versteckt. Auch wenn der Betrachter wenig Einblick von dem Haus erhält, so wird gleichzeitig viel Privatsphäre für den Bauherrn geschaffen. Beim Haupthaus zieht sich das dunkelgraue Farbkonzept weiter durch. Die sehr zurückliegenden Fenster sind in anthrazitfarbener Beschichtung erstellt. Bei den Fenstern ist besonders, dass diese nicht wie bei normalen Häusern nach einer 115er Tiefe beginnen, sondern das die Klinkerfassade wie eine Art dicke Umrandung agiert und die Fenster dadurch deutlich nach hinten versetzt beginnen. Dadurch entsteht einerseits ein optisches Highlight, aber anderseits wird der Lichteinfall dadurch kontrollierter und schafft einen gewissen Sonnenschutz. Die Sonneneinstrahlung wird dadurch etwas gedrosselt. Da die sehr großen und breiten Fensterfronten sich an allen Seiten des zweigeschossigen Haupthauses erstrecken, ist ein zu geringer Lichteinfall unmöglich.

Fassadengestaltung

Ein Einfamilienhaus, bei dem man erst auf den zweiten Blick alle Fassetten und Details bemerkt und bei dem gezielt offene und geschlossene Flächen betont werden.

Für das Objekt mit Flachdach hat sich der Bauherr in Abstimmung mit dem Architekten Hillekamp und Weber sich für den Gillrather Ringofenklinker Original Wasserstrich MSZ GR 14/90 entschieden. Der Klinker ist im langen Dünnformat erstellt und kann sich aufgrund seiner Länge schön an das Objekt anschmiegen.

Es handelt sich um einen gedämpften Klinker. Bei einem grauen Klinker, so wie ein Keramiker es versteht, ist immer ein zweifacher Brand nötig. Bei dem ersten Brand aus dem Ringofen wurde eine gelbe Tonmischung verwendet, bei dem während des Brandes ist ein Kohlegemisch hinzugegeben wurde. Durch diese Zugabe während des Brandes entsteht ein Ringofenklinker mit einem gelben Farbton und einem Farbspiel mit dunklen Akzenten, dass ein buntes Farbspiel ausmacht. Anschließend ist der Ringofenklinker in einem Kammerofen unter Sauerstoffabschluss ein weiteres Mal gebrannt worden und hat dadurch seine graue Veredelung erhalten.

Der Klinker erzeugt eine spannende Symbiose aus verschiedenen dunkeln Grautönen. Durch wechselnde Sonneneinstrahlung sind die einzelnen Farbakzente aus grau, anthrazit und dem Kohlebrand zu erkennen.